Biologisches Labor Denzlingen
PCR - Tests

Glossar : PCR-Teste


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04.12.2020

Quantitative PCR für Akkermansia

Die Darmflora setzt sich aus etlichen hundert Bakterienarten plus einem Archebakterium zusammen und variiert darin in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsgrad ihrer Wirte (näher Verwandte haben ähnliche Bakterienarten) und von deren Ernährungsweise (körperliche Dickheit und Schlank-heit vergesellschaften bei bestimmten Darmbakteriengruppen mit Erhöhung oder Senkung ihrer Keimzahl (z. B. Bacteroïdes, Unterabteilungen der "Firmicutes" oder Bifidobakterien und auch Akkermansia, bei anderen hingegen nicht), sowie in der Gesamt-KBE (= >Koloniebildende Einheiten< bei Anzüchtung auf Nährböden) im Stuhl. Deshalb ist es möglich, wenn Information über die Frequenz diätabhängiger Bakteriengruppen in einer Person gewünscht wird, sowohl die KBE mittels Bakterienzählung nach Kultur oder nach art- bzw. gruppencharakterisierenden Bestandteilen wie DNA zu messen, als auch die Person einfach zu wiegen und davon Vorhersagen auf die Darmbakterienmengen abzuleiten. Da die Beeinflussung durch Diät offenbar leicht, die Kultur der meist streng Anaeroben jedoch nicht immer möglich ist, kann zur Beurteilung von Ernährungseffekten auch die PCR (= Messung der Bakteriengenome über enzymatische DNA-Vervielfachung) bis zur Beurteilbarkeit mit makroskopischen Methoden, hier der Fluoreszenz-anfärbung, nützlich sein.
Akkermansia muciniphila baut den der Schleimhaut vorgelagerten Mukus ab. Was bisher als einseitig parasitische Eigenschaft eingestuft wurde, schätzen Bakteriologen inzwischen als positiv ein, denn der Abbau regt die Schleimhaut an, neuen Mukus zu produzieren und zudem stellt Akkermansia muciniphila dadurch wichtige Nährstoffe für das ebenfalls nützliche Faecalibacterium prausnitzii bereit. Der Akkermansia-Anteil am Darmmikrobiom ist bei Adipösen verringert, jedoch durch entsprechende Diät wieder erhöhbar. Der Erreger wurde erst 2004 in der menschlichen Darmschleimhaut entdeckt und er hilft dort dem Organismus die Darmwand, die wichtige Grenzschicht des Körpers gegen das Darmlumen zu verstärken. Wird diese Barriere nämlich undicht, können Keime und ihre Stoffwechselprodukte leichter in das Innere des Körpers gelangen und dort Entzündungen auslösen (beispielsweise führen Lipopolysaccharide der Darmbakterien im Körper zu Entzündungen oder lösen Typ-II-Diabetes aus). Bei hohen Akkermansia muciniphila-KBE gelangen deutlich weniger Darmbakterienkeime bzw. deren Stoffwechelprodukte ins Körperinnere, d. h. die Darmwanddurchlässigkeit wird durch den Erreger auf noch ungeklärte Weise reguliert und somit die Schutzfunktion stabilisiert. Umgekehrt findet man bei Patienten mit chronischen Entzündungen (z. B. Morbus Crohn) Akkermansia muciniphila seltener oder gar nicht. Da vor allem die Ernährung über die Zusammensetzung der Darmflora entscheidet, kann eine gezielte Akkermansia muciniphila-Zufuhr bei Übergewichtspatienten die Effekte einer zu fettreichen Nahrungsaufnahme abschwächen, wenngleich vor allem Essgewohnheiten hier eine viel entscheidendere Rolle spielen. Alle beobachteten Ergebnisse zeigen aber insgesamt deutlich, dass der Einsatz des humanen Mukus-Kolonisierers zur Prävention oder Behandlung von Übergewicht und damit assoziierter metabolischer Komplikationen nützlich ist.



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